Ecken gehen in der Handarbeit

In meinem letzten Beitrag habe ich beschrieben, wie ich in die Handarbeit starte und warum diese Arbeit so wichtig und wert voll ist. Falls du ihn noch nicht gelesen hast, klicke hier.

Um die Rumpfträgermuskulatur zu trainieren, ist es wichtig, dass das Pferd nicht in eine Richtung verbogen ist. Nur gerade bzw. in einer korrekten Biegung kannst dein Pferd seinen Rumpf korrekt anheben. Dieses lässt sich besonders gut mit dem Eckengehen trainieren. Und wenn ich Ecke schreiben, dann meine ich ECHTE Ecken! Das bedeutet wirklich 90°, keine Bögen. (Nicht so eine ovale Kreisbahn☝️, wie ich sie in vielen Hallen oder Reitplätzen sehe.🙈)

Das äußere Vorderbein kreuzt dabei vor dem inneren. Achtest du darauf, dass Kopf und Hals schön mittig vor der Brust bleiben. Diese Übung wird dein Pferd beweglicher in den Schultern machen. Die Muskulatur im Rumpf wird trainiert, was wiederum zu mehr Kraft in der Vorhand und Leichtigkeit in den Schultern führt. Wenn dein Pferd wirklich gerade, ohne den Hals nach innen oder außen zu verbiegen, durch die Ecke gehen kann, wird das zu einer korrekten Rotation, also Biegung führen. 👌

Folgendermaßen kannst du nun das Eckengehen umsetzen!
Nutze Hilfsmittel wie Hütchen, Gassen, Futtertonne oder was du zur Verfügung hast, um ein Quadrat aufzubauen!
Gehe du selbst dann einmal deine Ecken in Zeitlupentempo ab, um dir die Bewegung bewusst zu machen und für die Arbeit mit deinem Pferd ein klares inneres Bild zu haben.
Bleib nun mit deinem Pferd ca. 1 Pferde-Länge vor der Ecke stehen. Der äußere Zügel ist der, der die Hilfe zur Wendung gibt, der innere hält nur losen Kontakt. Nutze dazu dein inneres Bild und deine Körpersprache zur Wendung. Stell dir vor, deine Gürtelschnalle dreht leicht in die Richtung, in die du gehen willst. Deine Schultern bleiben dabei über der Hüfte ausgerichtet!
Und wenn die Vorhand deines Pferdes durch die Ecke ist, denkst du schon wieder ans Halten. Bleib nach der Ecke unbedingt einmal stehen. Die meisten Pferde versuchen ihre Schiefe und das nicht wenden können der Schultern, durch Tempo auszugleichen und werden schnell, wenn sie durch die Ecke gehen.
In der einhändigen Führposition kannst du zusätzlich deine Hand am Widerrist nutzen, um leichten Druck bzw. einen Impuls außen zu geben, um die Schultern zu wenden.
In der klassischen Position nutzt du ebenfalls deinen äußeren Zügel, zusammen mit deinem inneren Bild und deiner Körpersprache.

Hier zeige ich dir das Ganze nochmal in meinem Video!

Sehr wahrscheinlich werden deine Ecken zunächst eher Bögen sein oder dein Pferd wird zum Beispiel mit der Hinterhand ausweichen, da es wirklich schwer für viele Pferde ist.
Ärgere dich nicht darüber und akzeptiere das so. Versuche einfach immer wieder den Bogen langsam zu einer 90° Ecke werden zu lassen. Das kann ggf. lange dauern, aber dran bleiben lohnt sich!

Ebenso wie in meinem letzten Beitrag schon, möchte ich dir noch einmal sagen: Sei geduldig mit dir und deinem Pferd. (Das kann man gar nicht oft genug sagen!) Denke bitte immer daran. Dein Pferd zeigt ein Abwehrverhalten nicht, weil es nicht möchte, sondern weil es nicht kann! Es fällt ihm schwer. Halte die Einheiten, zu Beginn reichen 5-10 Minuten, lob dein Pferd sobald es die erste richtig Idee zeigt und vergiss die Pausen nicht.

Mehr zum Thema Pausen und Trainings-1×1 erfährst du übrigens in meiner Videoreihe hier: YouTube

Ich wünsche viel Freude bei der gesunden Bodenarbeit mit deinem Pferd!
Deine Sarah
🐴❤️🙋🏻‍♀️

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