Balance ist alles! Alles ist Balance!

Balance ist alles – Alles ist Balance!?

Eigentlich geht es doch immer und überall um Balance, oder!? Um das Gleichgewicht zwischen Arbeit und Freizeit, positivem Stress und Relaxen, Spannung / Aufregung und Ruhe, usw. Auch beim Reiten suchen wir die Balance, das Gleichgewicht für uns und unser Pferd.

Balance bedeutet inneres (geistiges) und äußeres (körperliches) Gleichgewicht bei Pferd und Reiter!
Für das Reiten setzt das Takt und Losgeslassenheit voraus. Die Balance ist selbst ein dauerhaftes Ausbildungsziel und zugleich ist sie die Grundvoraussetzung für alles weitere!
Der Takt ist definiert als Gleichmaß aller Schritte, Tritte und Sprünge. Ein unverkrampftes An- und Entspannen der Muskulatur bei innerer Gelassenheit ist das, was wir unter Losgelassenheit verstehen. Wichtig ist hierbei zu verstehen, dass es ohne Takt keine Losgelassenheit und umgekehrt gibt. Und ohne das beides lässt sich keine Balance finden.

So gut, so einfach…❓
Nicht ganz. Dein Pferd kann nur so gut sein wie du selbst. Das bedeutet, du musst erstmal bei dir anfangen.

Was beeinflusst also deine Losgelassenheit?
Der wichtigste Faktor ist Stress. Stress aus dem Alltag, von der Arbeit oder evtl. Angst kannst du nicht losgelassen im Sattel sitzen. Du verspannst dich ganz automatisch und wirst somit auch dein Pferd in seiner Bewegung stören. Und wie gerade bist du dabei? Mit deiner eigenen natürlichen Schiefe – Ja, die gibt es bei jedem, egal ob Mensch oder Tier – beeinflusst du ganz erheblich die Balance deines Pferdes. Du hast eine Hand mit der Du bevorzugt Dinge erledigt, eine Körperseite die somit trainierter, also kräftiger ist als die andere. Sorge dafür auch deine Schiefe zu verbessern und deinem Pferd zu liebe gerader zu werden! Mein Tipp: Versuche doch heute mal die Zähnen nicht mit der gewohnten Hand die Zähne zu putzen! 😉

Kommen wir zum Sattel. Er ist das wichtigste Verbindungsstück zwischen dir und deinem Pferd. Der Sattel sollte euch beiden gut passen. (Schau dir dafür auch meinen ersten Blog-Beitrag an. Hier bekommst du außerdem meine Checkliste um zu prüfen, ob dir dein Sattel gut passt! Checkliste !)
Auch sollte natürlich die Zäumung gut passen und dein Pferd in keiner Form einschränken oder ihm gar Schmerzen bereiten. Du musst zudem sicher sein, dass dein Pferd die Zäumung kennst und die ankommenden Hilfen, egal ob mit oder ohne Mundstück, verstehen kann.
Und damit sind wir auch schon bei der Frage was die Losgelassenheit und den Takt deines Pferdes beeinflusst!
Auch für unsere Pferde dürfen wir den Faktor Stress nicht vergessen. Stress kann zum Beispiel entstehen durch den Boxennachbarn oder Weidekumpel, der nicht der beste Freund ist. Oder der beste Kumpel ist gerade nicht da, Weg zu einem Ausritt oder ähnlichem. Der Verlust eines Herdenmitglieds kann Pferde stark stressen. (Dein Pferd weiß ja nicht, dass der beste Kumpel am Abend wiederkommt.) Starker Wind beeinflusst zum Beispiel die Ruhephasen in der Nacht, insbesondere bei Offenstallpferden. Das kann dazu führen, dass dein Pferd am nächsten Tag einfach nicht so erholt ist wie normalerweise.
Die natürliche Schiefe beeinflusst die Balance und damit die Losgelassenheit ganz erheblich. Und sie hat wiederum großen Einfluss auf die Form der Hufe. Die Stellung der Hufe nimmt maßgeblich Einfluss auf die Statik und Biomechanik des Pferdes. Ähnlich verhält es sich mit den Zähnen. Stimmt hier die Statik nicht, wirkt sich dieses auf den gesamte Körper aus.
Des weiteren kann der Stoffwechsel und evtl. Probleme mit diesem das Wohlbefinden und auch die körperlichen Voraussetzungen deines Pferdes beeinflussen. So verlieren zum Beispiel Pferde, die an einer Stoffwechselerkrankung wie Morbus Cushing leiden an Muskelmasse und bauen diese auch schwerer wieder auf. Wie bereits erwähnt braucht es für das unverkrampfte An- und Entspannen der Muskulatur, also die Losgelassenheit, KRAFT! Somit wirkt sich diese Erkrankung auch auf den Takt und die Balance aus. Das solltest du unbedingt beim Training beachten.

Ein weitere wichtiger Aspekt, in dem sich die Pferde voneinander unterscheiden ist das Exterieur und damit die Biomechanik der Bewegungsmöglichkeiten. Die Biomechanik stellt sozusagen den Rahmen der Bewegungsmöglichkeiten eines Pferdes dar. Stellen wir uns allein die unterschiedlichen Kopf-Hals-Positionen verschiedner Rassen vor. Die biomechanischen Voraussetzungen des Pferde beeinflussen daher auch den Takt und die Losgelassenheit des Pferdes. Zum Beispiel haben viele Pferde je nach Rassezugehörigkeit eine Gangart in der ein guter Takt von Natur aus vorhanden ist bzw. ihnen sehr leicht fällt. Meine Tinkerstute zum Beispiel hatte schon immer einen großen Variationsrahmen für den Trab und ein guter Takt fiel ihr im Trab leicht. Im Galopp fällt es ihr zum Beispiel sehr schwer.

Sei dir zudem darüber bewusst, dass du im Sattel großen Einfluss auf den Takt deines Pferdes hast.☝️Nur wer den Takt kennt und ein klares inneres Bild davon hat, kann die Bewegung auch durch sich hindurchfließen lassen und dem Pferd helfen einen guten Takt zu finden. Du bist der Taktstock für dein Pferd! 

Mit einer guten Balance kannst du also klare, eindeutige Hilfen geben. Und nur dann wirst du dein Pferd nicht stören!
Natürlich ist unsere Balance nicht jeden Tag gleich gut und immer perfekt gegeben. Wir und unsere Pferde sind keine Maschinen und von vielen Dingen im Alltag beeinflusst.
Mir ist wichtig, dass du dir darüber bewusst bist, wenn es vielleicht im Training einmal nicht so gut läuft wie zuvor oder die eine bestimmte Lektion einfach nicht klappen will.

Balance bedeutet auch, dass du nicht perfekt und wie gemalt sitzen musst. Es geht darum deinen eigenen Körper immer wieder ins Gleichgewicht bringen zu können, wenn du mal kurzfristig die Balance verloren hast.
Nur dann gibst du auch deinem Pferd die Möglichkeit bessere Balance zu finden, denn du weißt ja:
Dein Pferd kann nur so gut sein wie du selbst! 😊👌

Einen schönen Sonntag und einen tollen Start in die neue Woche wünscht dir
deine Sarah 🐴❤️

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