Ein Fallbeispiel zum Thema Sattelanpassung
Heute möchte ich dir ausführlich von einem Beispiel aus meiner Tätigkeit als Sattelanpasserin berichten. Bei einer Sattelanpassung oder Sattelkontrolle habe ich das so leider nicht zum ersten Mal erlebt… und die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass es auch nicht das letzte Mal gewesen sein wird.
Es errichte mich der Anruf einer Reiterin, die immer wieder das Gefühl hatte, dass der neu angefertigte Sattel ihrem Pferd nicht richtig passt. Ihr Pferd lief ab und zu unwillig damit, aber es zeigte sich aufgeschubbertes Fell an bzw. hinter den Schultern. An dieser Stelle möchte ich ein großes Lob aussprechen. Nicht jeder hätte daraufhin eine Sattelkontrolle veranlasst. ➡️ Hättest du?
Vor Ort bei der Kontrolle des Sattels für die Reiterin zeigte sich, dass die Sitzgröße des Sattels für sie viel zu klein war bzw. das Modell nicht zu ihr passte. DAS war schon der erste Hinweis auf die beschriebenen Probleme beim Pferd. Und es war jetzt schon das Ausschlusskriterium für den Sattel für diese Reiterin! (Unter anderem weil klar war, dass der Sattel nicht passend verändert werden konnte.)
Die Reiterin konnte und wollte es nicht glauben. Klar, sie hatte sich dieses Modell extra nach ihren Wünschen anfertigen lassen. Und jeder von uns weiß, dass es das nicht zum Schnäppchenpreis gibt. Auf die Idee, dass auch ihr der Sattel nicht passen könnte, wäre sie nie gekommen. Nach intensivem Nachfragen wendete sie ein, dass sie doch im Sattel ein wenig Schmerzen hätte, vor allem aber nach dem Reiten 2-3 Tage lange unter anderem von Rückenschmerzen geplagt wurde.
Die Prüfung des Sattels am Pferd zeigte, dass Sattel natürlich durch die falsche Sitzposition der Reiterin nach vorne-unten gedrückt wird. Die Passformüberprüfung für das Pferd ergab dann zudem, dass der Sattel eine Brücke auf dem Pferderücken bildete. Bei einer Brückenbildung liegt der Sattel nur vorne und hinten und nicht über die gesamte Sattellage auf. Dadurch entsteht punktueller Druck an Anfang und Ende der Sattellage. Dieser Sattel war also auch für das Pferd falsch angepasst worden.
Mit diesem Sattel konnten die beiden nicht mehr weitermachen und er ließ sich auch nicht so verändern, dass er hätte jemals passen können. Vielleicht fühlt es sich zunächst nach einer bitteren Erkenntnis an. Aber am Ende kann die Besitzerin sich glücklich schätzen, dass sie sich und ihr Pferd vor weiteren Schmerzen und vielleicht schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen bewahrt hat.
Ich bin jedes Mal aufs Neue dankbar und freue mich, wenn ich Mensch und Pferd helfen konnte. Es macht mich glücklich, dass es Menschen gibt, die ihre Pferde so genau beobachten, wie ich es mache und es mir im Namen der Tiere für alle wünschen würde.❤️
Meine Kundin hat zum Glück schnell gehandelt, so dass kein größerer, vielleicht bleibender Schaden bei ihrem Pferd und bei ihr entstanden ist. Andererseits macht es mich immer wieder sehr traurig, feststellen zu müssen, dass Mensch und Tier eine lange Zeit unter Schmerzen gelitten haben, nur weil jemand seine Arbeit nicht korrekt gemacht hat.
Wenn du auch wissen, ob dir dein Sattel WIRKLICH passt? Dann hol dir meine Checkliste.
Oder hast du das Gefühl, eine Sitzschulung könnte dir gut tun? Dann hol dir meine Sitzschulung aufs Ohr.
⚠️ ABER Vorsicht! ⚠️
→ Nicht immer ist an einem unpassenden Sattel nur der Sattelanpasser schuld!☝️
Noch viele andere Aspekte spielen eine große Rolle für die Passform des Sattels. (Dazu mehr in meinem nächsten Blog-Beitrag.) Nur in diesem Fall war es leider so.
Also sei immer aufmerksam auf das, was sich vielleicht nicht gut anfühlt oder dein Pferd dir mitteilen möchte. Übrigens genau darüber haben wir auch in meiner letzten Instagram LIVE-Session gesprochen. Falls du sie verpasst hast, kannst du sie hier noch einmal anschauen.
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Einen schönen Sonntag wünscht dir
deine Sarah 🐴❤️🙋🏻♀️