Positive und negative Bilder


Im letzten Beitrag habe ich bereits erwähnt, wie innere Bilder unsere Muskelspannung verändern und dadurch zu minimalen Bewegungen führen. Heute möchte ich dir davon erzählen, wie eng dabei Körper und Geist miteinander verknüpft sind. Und das ist keine esoterische Denkweise, es sind messbare Tatsachen. Die Muskelspannung hat direkten Einfluss auf unser Nervensystem und umgekehrt.

Nimmst du beispielsweise eine stolze und aufrechte Haltung ein, die wir uns doch auch immer von unseren Pferden wünschen, so wird sich auch deine Stimmung dahingehend verändern. Du fühlst dich auch ein bisschen stolzer und vielleicht zufriedener.
Richtest du deine Aufmerksamkeit zum Beispiel auf eine gute Bauchatmung, wirst du automatisch ruhiger und Nervosität oder gar Ängste werden weniger. Die tiefe Bauchatmung führt unter anderem dazu, dass dein Nervensystem von einem eventuellen Flucht-/Angst-Modus auf Entspannung umschaltet.👌 Das bedeutet, dass sich nicht nur dein Körper entspannt, sondern auch der Geist. “Dein Kopf” entspannt sich und eventuelle negative Bilder, die du gerade noch vor Augen hattest, verblassen allmählich.

Ein anderes Beispiel bei dem dieser Zusammenhang sehr gut nachgewiesen ist, ist das Lächeln. Auch wenn dir gerade nicht danach zumute ist, lächle und deine Stimmung wird sich verbessern.👍 Denn es verändert deine Muskelspannung. Das Lächeln beeinflusst unser Nervensystem so, dass die dafür benötigten Muskeln sozusagen an das Gehirn eine positive Stimmung melden. Solche Effekte sind tatsächlich anhand von Stresshormonen in unserem Körper messbar.

Das Interessante ist, diese Fähigkeit unseres Körpers funktioniert in zwei verschiedene Richtungen. Und du hast es in der Hand! Du kannst mit einem positiven, inneren Bild deine Körperspannung und deine Stimmung beeinflussen. Aber du wirst auch mit einem negativen, inneren Bild, beispielsweise einer Angst, die sich immer mal wieder in deinem Kopf meldet, Einfluss auf deine Körperspannung und Stimmung nehmen. Und DAS überträgt sich auf dein Pferd, egal ob das innere Bild positive oder negativ ist!

Schauen wir uns einmal an, was negative, innere Bilder sind.
Es sind unsere Ängste, Befürchtungen, vielleicht aber auch schlechte Erfahrungen. Keiner von uns hat ja willentlich ein negatives Bild vor Augen. Dieses schickt uns unser Gehirn eben durch Erfahrungen oder Ängste, die wir haben. Aber das Gute ist, wir können sie beeinflussen. 💪 Dabei ist wichtig zu wissen, dass unser Gehirn das Wort “NICHT” nicht verarbeiten kann. (Das von Pferden übrigens auch nicht.)
Wenn du zu jemandem sagst: “Denke nicht an einen rosa Elefanten.”
Dann wird dein Gegenüber mit Sicherheit über einen rosafarben Elefanten nachdenken müssen.
Und spätestens, wenn sie oder er lacht, weißt du was passiert ist. 😉

Ich möchte dir damit sagen, bei Gedanken im Sattel wie zum Beispiel: 
“ich hoffe sie/ er…
‣ scheut nicht gleich in der einen Ecke wieder”
‣ rennt nicht gleich wieder los, wenn ich versuche anzutraben”


kommt das “NICHT” gar nicht in unserem Gehirn an. Es kann nicht verarbeitet werden!
Stehen bleibt also “sie /er scheut gleich wieder” ! ➡️ Das ist es, was dein Gehirn erkennt.
Daraufhin entsteht eine muskuläre Anspannung, die dich auf ein scheuendes Pferd vorbereitet. → Du klemmst vielleicht mit den Beinen und hast mehr Spannung in Armen und Händen. Diese spürt dein Pferd und es löst bei deinem Pferd ebenfalls eine Stressreaktion aus, in diesem Fall Vorbereitung zur Flucht.
Und was passiert: Dein Pferd scheut! ☝️(Weil es sich ja schon auf eine eventuelle Flucht vorbereitet hat.)

Kommen wir damit zurück zur positiven oder negativen Körperspannung.
Dein Pferd spürt jede noch so kleine Anspannung in deinem Körper, insbesondere wenn du reitest. Es nimmt diese Spannung auf und verspannt sich ebenfalls, vielleicht sogar an der gleichen Stelle. Dieses führt dann auch zu der gleichen Beeinflussung des Nervensystems. Nicht selten haben Pferde und ihre Menschen Muskelverspannungen oder sogar Blockaden an den identischen Stellen. (➡️ Damit bin ich wieder bei meinem Tipp an jeder/n ReiterIn, sich selbst auch immer mal wieder osteopathisch checken zu lassen. In diesem Artikel habe ich schon einmal ausführlich erklärt, warum das so wichtig ist. → natürliche Schiefe)

Auch bei unseren Pferden hat die Muskelspannung direkten Einfluss auf das Nervensystem und umgekehrt!
So wird auch bei deinem Pferd eine muskuläre Anspannung zu Unsicherheit bzw. psychischem Stress führen. Daraus entsteht leicht ein Teufelskreis. Die Anspannung sorgt für ein verändertes, nicht physiologisches Bewegungsmuster. Bleibt dieser körperliche und eventuell seelische Stress erhalten, weil du vielleicht immer mit einer gewissen Anspannung auf deinem Pferd sitzt, führt dieses zu weiteren ungesunden Bewegungsmuster und es treten schwerwiegendere körperliche Probleme auf.
→ Übrigens das Gleiche gilt auch, wenn du Verspannungen hast, die nicht aus einer Angst, sondern vielleicht durch Stress in deinem Alltag entstanden sind.☝️

Du siehst also, es ist so wichtig einen gut geschulten Reitersitz und ein positives Mindset zu haben.
Das was ich dir hier beschrieben habe, ist ein Grund dafür, warum ich so oft schreibe, dass eine Sitzschulung gelebter Tierschutz ist. Wir alle wollen doch unsere Pferde gesund erhalten und nicht mit unserem Stress und Verspannungen belasten und eventuell noch krank machen. Daher empfehle ich dir regelmäßig deinen Sitz zu schulen und mit positiven inneren Bilder mit deinem Pferd Zeit zu verbringen.

In diesem Sinne – genieße deinen Sonntag!☀️🐴
Deine Sarah

Hast du schon mein Video für einen aufrechteren Sitz angesehen ?

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